Praktisches Leben

Artikel “LESSONS ON PRACTICAL LIFE” von Swami Vignanananda aus “Prana Yoga Life”(Ausgabe 1996) – Übertragung Swami Brahmananda –

Praktische Erfahrungen

Warum wir wünschen sollten zu praktizieren, was wir erlangen können, was wir befriedigen können durch die praktischen Ausrichtungen, das werde ich Euch jetzt erklären.

Der große Meister und Heilige, der Meister der Meister, der eine mit Autorität, König und Kaiser, der menschliche Wesen ohne Sorgen auf dieser Erde möglich machte, ohne Ärger, ohne Schwierigkeiten, ohne Traurigkeit, Meister Patanjali Bhagawan, um ca. 3000 v. Chr. brachte er das große Geheimnis zu uns. Er gab uns die geheime Technik; Du kommunizierst damit, dann können alle Hindernisse leicht freigeräumt werden. Jemand, der vertrauensvoll ist, positiv, hingebungsvoll, diszipliniert, der Richtung der inneren Kommunikation folgt, jemand der den Regeln/Geboten(Dinge die zu tun sind=Niyamas) und Verordnungen/Verbote(Dinge die zu unterlassen sind=Yamas) folgt – wir nennen dies den praktischen Richtungen folgen – kontinuierlich weitergehend, derjenige erreicht wirklich die Ewige Wahrheit, Ewigen Frieden und Ewige Zufriedenheit. Weil das Praktische, die spirituell praktische Ausrichtung, heißt vollkommene innere Zufriedenheit.

Der große Heilige und Weise, Patanjali Bhagawan lehrte, “Versuche zu praktizieren.” Soviel wie Du praktizierst, so viel wächst etwas in Deinem Inneren, wahres Leben. Sieh, jemand der in jungen Jahren dem praktischen Weg folgt um innerlich zum Brennen zu kommen, diese Person räumt komplett das Sündhafte aus, den Schatten der Schwäche , das Problem der Dumpfheit, die Verwirrung der Plumpheit. All dies kann verschwinden.

So hat er (Patanjali) viele Richtungen des Praktizierens aufgeführt. Du kannst die Heiligen Mantren singen, “Sat Nam”, “Hare Ram”, “Lakshmi”, “Sita”, was auch immer. Wiederhole die Mantren, die Heiligen Mantren und es wird Dich innerlich völlig reinigen, Dir solch ein leichtes Gefühl geben. Eine andere Technik ist das Schreiben der Mantren. Dann eine andere, sich beständig an Ihn zu erinnern, an Ihn zu denken. Die nächste ist was – die schöne Ausgeglichenheit von Geistigem und Körperlichen durch bestimmte geeignete Stellungen. Wir nennen diese “Stellungen” oder “Asanas”. Dieser Weg ist: je weicher und beweglicher der Körper wird durch die Stellungen, umso weicher und beweglicher wird der Geist. Wenn Geist und Körper durch die Stellungen flexibel werden, dann kannst Du die Tiefe der Konzentration verstärken, was wir Meditation nennen. Wenn Du weiter gehst, tiefer, was wirst Du dann erlangen können? Das Nervensystem wird zu einem stabilen Punkt kommen. Dies wird Atemübungen genannt. Die Gedanken kommen vom Atem, der Atem ist mit den Gedanken verbunden. Jemand, der die Gedanken nicht bereinigen kann, geht mit dem Atmen in die falschen Richtungen. Deshalb gibt es zu viel Verwirrung. Deshalb sagst Du, “Ich habe extreme Schmerzen. Ich bin sehr krank. Mein Magen ist zu groß, mein Därme sind zu klein. Ein Bein ist länger als das andere.” Es gibt so viele Verwirrungen, weil Du Dich innerlich nicht gereinigt hast durch die praktischen Ausrichtungen. Du bereitest nur das Äußere auf, wie beim Make up – aber das ist nicht genug.
So viel Du im Inneren kontinuierlich praktizierst genau den wahren Richtungen(Yamas und Niyamas) zu folgen, so viel wird Deine Sünde und Sorge vollständig verbrennen. So viel wird alles, die Gedanken, Wünsche, all das wird aufhören. Wenn sie aufgehört haben, ist kein Platz mehr für Sorgen, ist kein Platz mehr für Krankheit, ist kein Platz mehr für Probleme und Schwierigkeiten – all das wird aufhören. Dies wird genannt Yama, Niyama, die erste Stufe; Yama, Niyama auf sanskrit, auf deutsch sagen wir Regeln/Gebote (Niyamas) und Verordnungen/Verbote (Yamas).

Patanjali Bhagawan lehrt uns – denjenigen die leiden, jenen die ihr eigenes Selbst nicht kennen, jenen die ihren eigenen Willen nicht finden können – die Mantren zu wiederholen, die Mantren zu schreiben, Heilige Mantren, und regelmäßig früh am Morgen aufzuwachen um zu praktizieren, all das für Selbstentfaltung – innerer Reinigung.

Jeder hat ein abermillionen Volt starkes Licht Im Inneren, aber wie können wir es finden? Nicht durch Kratzen, viele Bücher finden, viele Vitamin Pillen und Vitamin Tabletten finden, die werden nicht helfen. Du musst Dich Bereinigen von eigenem Staub und Dumpfheit, Deiner extremen “over-thoughtfullness” (“Über-Gedankenfülle / Gedanken-Überfülle”) Dafür musst Du praktizieren und was immer Du praktizierst muss Dich im Herzen berühren, Dich in der Seele berühren. Tue es und erkenne die Unterschiede – innerhalb einer Woche, innerhalb weniger kurzer Tage oder Monate kannst Du sehen wie es sich alles aufklärt.

Es ist nicht so einfach eine menschliche Form zu erlangen und auf dieser Erde geboren zu werden. Es ist sehr, sehr schwer. Als ein menschliches Wesen müssen wir wissen, in welche Richtung wir gehen wollen, wohin wir gehen wollen um etwas zu erreichen, welches der richtige Weg ist. Und so müssen wir den spirituellen Praktiken folgen. Versuche auf diese Weise zuerst innerlich völlig zu brennen, versuche Dich stark zu entwickeln, wie ein Betongebäude, dann kümmere Dich körperlich nicht darum. Zuerst verbrenne innerlich, dann wird von außen alles natürlich zu Dir kommen. Mit der Kombination von beidem kannst Du so viele Jahre fortschreiten, leicht, einfach, ohne Schwierigkeiten. So, wenn Du wirklich kontinuierlich dem einfachen Weg der Selbstentfaltung folgst, kannst Du innerhalb von ein paar Monaten völlig verjüngt sein, länger leben, die Schwächen und Krankheiten zerstören, und immer jugendlich und jünger erscheinen.

Regeln und Verordnungen

Hier einige Regeln und Verordnungen für die Zeit der Yogapraxis.

Wenn Du spirituelle Praktiken oder Meditationen machen willst, musst Du einen leeren Magen haben. Wenn Du zu üben beginnst und Stellungen, Atemübungen oder Meditationen nach dem Essen und mit einem vollen Magen machst, wird es wirklich sehr störend für Dich sein. So, halte Deinen Magen immer leer.

Zweitens, für jemand der morgens nicht genug Zeit hat zu üben – Aufwärmübungen, Stellungen, Meditation, Atmung – Du kannst es aufteilen. Weil einige Leute ins Büro gehen müssen, müssen sie vielleicht um 7:00, 8:00 oder 8:30 los. So stehen sie um 6:00 oder 7:00 auf und haben nicht die Zeit alle Übungen auszuführen. In dem Fall kannst Du auf diese Weise üben oder es aufteilen. Als erstes, wenn Du am Morgen aufwachst, die erste Sache die Du tun solltest ist Gesicht und Mund zu waschen und eine Tasse kaltes Wasser zu trinken. Dann entleere Deinen Darm, das ist so wichtig. Als nächstes mach ein paar Aufwärmübungen, zweitens Meditation, drittens Stellungen, dann Atemübungen. Wasche dann Dein Gesicht und die Hände und trinke ein halbes Glas kaltes Wasser; anschließend kannst Du jede Art von Arbeit machen. Aber, sei sehr vorsichtig, esse mindestens für zwei Stunden oder drei Stunden später nichts und, wenn Du wirklich Hunger hast, dann kannst Du essen.

Und wenn Du Atemübungen machst, öffne nach dem Beenden nicht plötzlich Deine Augen, wache auf, stehe auf, gehe herum. Mach das nicht. Nachdem das Atmen beendet ist, erinnere Dich, Deine Augen langsam zu öffnen, dann wiederhole die Mantren weil Du so glücklich bist nach Innen zu kommunizieren durch die spirituellen Übungen. Denke daran, dann öffne langsam die Augen, strecke langsam die Beine aus, lege Dich auf den Rücken und entspanne. Anschließend kannst Du leicht aufstehen und gehen, was immer Du möchtest kannst Du tun. Plötzlich aufwachen, plötzlich Deine Augen öffnen, plötzlich los rennen, “Oh, ich bin sehr gut. Ahh mein Körper ist sehr heiß! Oh ich werde 10 Tassen Wasser trinken!” Mach all das nicht. Es wird wirklich Probleme schaffen. So viel wie Du langsam vorgehst, ruhig, wird sich alles gut entwickeln und hilfreich für Dich sein.

Zum Beispiel, wenn Du fünfzig oder sechzig Wechselatmungen machst, nachdem Du die Atmungen beendet hast, mach langsam und ruhe Dich aus. Danach kannst Du eine halbe Tasse kaltes Wasser trinken, Du wirst Dich danach besser fühlen. Aber anstelle von Wasser trinke keinen Fruchtsaft oder esse Eiscreme oder was auch immer, sieh Dich damit sehr vor. Esse nicht plötzlich Bananen oder irgendwelche anderen Früchte – das ist auch nicht so gut. Die beste Medizin, ein großartiges Stärkungsmittel ist Wasser. Es ist sehr gut für die inneren Organe. Wasser schadet nicht, es wird Dir helfen.

Wenn Ihr zu praktizieren beginnt, meine Lieben, dann müsst Ihr kontinuierlich praktiziere und es wird Euch großartige fruchtbringende, wundervolle Gefühle geben. Und wenn Ihr keine Zeit am Morgen habt, könnt Ihr die Meditation und die Atmungen, welche Art von Atmungen auch immer entsprechend Eurem Gefühl praktizieren, macht dann eine Pause und geht ins Büro. Am Abend, wenn Ihr zurückkommt von Büro, Schule, Arbeit oder was auch immer, wascht als erstes euer Gesicht, spült den Mund aus, wenn möglich nehmt ein Bad / duscht, entleert Euren Darm , dann könnt Ihr die Stellungen machen. Nach den Stellungen könnt Ihr eine Pause machen und später Euer Abendessen zu Euch nehmen. Durch das Einnehmen der Stellungen in verschiedenen Richtungen, in vielen Winkeln, werden bestimmte Teile des Körpers bewegt, gebeugt und weicher gemacht. Das hilft dem Nervensystem, den Muskeln und der Blutzirkulation. All das richtig ausgeführt, räumt auf mit Fett- und Steifheit. Weiterhin, die Atemtechniken und Stellungen vergrößern die Lungen und den Brustkorb und alle Dumpfheit und Schwäche wird verschwinden. Ihr könnt so gewaltige Stärke und Verjüngung erlangen.

Genauso wie Du praktizierst, versuche Dir selbst zu vertrauen. Du musst einen gewaltigen Glauben haben. Dann wird jede Art von spirituellem Weg oder Yogapraxis großen Fortschritt und Erfolg bringen. Wenn Du Deine eigene persönliche Praxis von Stellungen oder was auch immer machst, kannst Du täglich vielleicht nur vier oder fünf Stellungen machen. Mach keine dreißig oder vierzig Stellungen. Jeden Tag kannst Du die Stellungen wechseln; heute vier oder fünf Positionen und morgen vier oder fünf andere. Du musst beständig wechseln und weitermachen. Und auch bei der Meditation – beginne mit zehn Minuten, dann versuche alle vier Tage oder wöchentlich die Zeit des Sitzens um fünf Minuten zu erhöhen. Auf diese Weise kannst Du voranschreiten. Aber denke niemals, “Oh, ich kann das nicht tun. Es ist sehr schwierig für mich. Zehn Minuten erscheinen wie zehn Stunden!” denke nicht so. Du musst Dir vorstellen – Du gehst ins Bad, wie viele Stunden brauchst Du dazu? Dein Gesicht und Hände waschen und Deine Zähne putzen, wie viele Stunden verbringst Du damit? Ein Bad nehmen, eine Dusche, oder was immer, wieviele Stunden braucht das? All das hast Du zu berechnen – Du weißt, wir haben 24 Stunden. Wa-wa-ba-ba-da-da Gerede, wie viele Stunden verbringst Du mit Deinen Freunden? Wieviele Stunden sind verschwendet mit unnötigen, dummen Gedanken? “Over-creations” (“Über-Kreationen / Schöpfungen”) erschaffen “over-thoughts” (“Über-Gedanken”), die Kombination von beiden macht Dich betroffen und ärgerlich. Dann letztlich, alles zusammen, was erreichst Du – ein großes Nichts! Was erlangst Du – extreme Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Das ist die Auswirkung. Also, so gut Du es vermagst, erschaffe nicht zuviel. Du solltest einige gute spirituelle Bücher, Geschichten, oder Yogabücher lesen und versuchen Deine Kraft und Energie zu erneuern. Das wird Dir helfen beständig Deine eine Richtung beizubehalten Versuche, so gut Du es vermagst, mehr zu praktizieren und spirituelle Bücher zu lesen, dann wird beides in Kombination Dir helfen, Deine Selbst-Erkenntnis und Selbst-Vervollkommnungen zu entwickeln. Ferner, Wasser ist eines der großen Stärkungsmittel. Es reinigt Deine inneren Organe und macht Dich viel weicher, leichter und strahlender. Verstopfung, geistige Verwirrung, schlechte Gewohnheiten, alles wird bereinigt, wenn Du viel Wasser trinkst. Eine andere Sache, entsprechend der Umstände, versuche morgens früh aufzuwachen. Stehe auf, sobald Du die Augen öffnest, entweder um 5:00 oder 5:30 oder 6:00, dann praktiziere beständig und vertrauensvoll.

Keine Erwartungen

Weiterhin, bezüglich Yoga oder spirituellen Praktiken sollte es keine Erwartungen hinsichtlich der Praktiken geben. Du machst einfach weiter und später wirst Du großen Nutzen haben. “Okay, ich möchte fliegen, so wie Swami-ji sagte, entsprechend der acht Fähigkeiten – acht Siddhis – das ist es was ich erreichen will. Deshalb mache ich das.” Du kannst das so nicht machen, erwartend etwas zu tun; es wird niemals zu Dir kommen. Bevor Du hungrig bist, weißt Du nicht wie viel Du essen wirst. Du weißt das nicht, niemand weiß das. Es sei denn, Du hast nur eine gewisse Menge und Du isst alles nach und nach – sogar dann weißt Du nicht, wieviel Du gegessen hast. Deshalb müssen wir beständig in den spirituellen Praktiken voranschreiten.

Während des Praktizierens denke niemals daran, was gestern war, was in der Woche davor, was vor zwei Monaten war. Denke nicht zuviel. Zur Zeit des Praktizierens, der Atmungen oder zur Zeit der Meditation, wenn Du zu viel dabei denkst, wird es Dich stören. Dann wirst Du nach einer Woche aufhören, denken, ” Ich bin neu.” Du willst dreißig Atmungen machen, und Du hörst für eine Woche auf. Wenn Du dann wieder beginnst, was passiert ist, der Geist sagt Dir, ” Weißt Du, ich habe für eine Woche aufgehört, ich glaube es ist nicht so gut für mich dreißig Atmungen zu machen; ich werde nur zehn Atmungen machen.” Dann, wenn Du zu zehn gekommen bist, lässt Dich der Geist plötzlich aufhören. deshalb ist es ein großes Hindernis. So, gib solchen Dingen niemals eine Chance. Mach weiter, mehr und mehr, es wird Dir eine großartige Gelegenheit geben.

Bestimmtheit, Ergebenheit (Treue / Hingegebenheit), Wahrhaftigkeit

Erinnere Dich immer daran, in Deinem Geist Bestimmtheit, Treue und Wahrhaftigkeit zu bewahren. Denke niemals “Ich kann nicht.” Denke niemals, “Ich möchte meine schlechten Gewohnheiten nicht aufgeben.” Sei immer bestimmt, so gut Du es kannst. Bleibe innerlich rein, versuche dann von innen heraus, beständiger Praxis hingegeben zu sein. Je mehr Du praktizierst umso mehr wird enormes Vertrauen, Bestimmtheit und Fortschritt zu Dir kommen. Wenn Du Dich ein wenig negativ fühlst, wenn Du Dich nicht danach fühlst Deine alten Verhaltensweisen aufzugeben, dann ist Vertrauen sehr fern und es scheint als ob Du wirklich Deine Zeit und Dein Leben verschwendest. Somit ist es sehr wichtig das in Deinem Geist zu behalten. Du musst denken, “Ich kann alles tun.” Du solltest immer fühlen, “Ich bin eine enorme Person. Ich kann schnell laufen. Ich kann sehr schnell hüpfen. Ich kann besser springen als ein Hirsch. Ich bin für alle eine liebenswerte Person. Ich habe großes Wissen – aber keinen Stolz.” Auf diese Weise musst Du versuchen Deine Bestimmtheit zu entwickeln um weitergehend zu praktizieren. Fortschritt wird immer näher und näher sein, und innerhalb von einem Monat oder zweien kannst Du die Unterschiede sehen. Mit Deinem Geist und Herzen zusammengeführt, wird sich im physischen Körper ein schönes Gefühl einstellen. Deine Bewegungen werden leichter, strahlender, weicher und flexibler.

Verliere Deinen Glauben nicht. Manchmal passiert es – Deine eigenen Probleme, extreme Schwierigkeiten, lassen Dich Dein Vertrauen verlieren. Aber, gebe niemals auf. Was auch immer passieren mag, Du musst es alles ertragen. Wie ich Euch vorher erklärt habe, ertragt Verletzung, ertragt Beleidigung; was auch immer Euch passiert, Ihr solltet denken, dass es immer gut für Euch ist. Wenn Ihr nicht das bekommen könnt, was Ihr wollt, denkt, “Alles wird kommen.” Aber Ihr musst enormes Vertrauen haben. Auf diese Weise müsst Ihr Euch entwickeln. Das nennen wir den spirituellen Weg oder die Yogapraktiken.