Swami Sivananda

(08.09.1887-14.07.1963)

Gründer der “Divine Life Society”  &  Begründer des Yoga der Synthese/Integralen Yoga

Be good, do good – Do what has to be done!

                      Sei gut, tue Gutes – Tue das, was getan werden muss! Swami Sivananda

  • geboren 08. September 1887 in Tamil Nadu / Südindien, mit Namen Kuppuswamy
  • studiert Medizin an der Medical School in Tanjore, praktiziert danach in Tiruchirapalli und bringt ein medizinisches Journal heraus (The Ambrosia)
  • geht 1913 nach Malaysia, leitet dort ein Krankenhaus – behandelt Arme umsonst, unterstützt sie oft sogar auch weitergehend finanziell
  • ein Sadhu gibt ihm das Buch “Jiva Brahma Aikyam” von Kadapa Swami (Paramahamsa Satchidananda Yogeeshwar), was die Spiritualität in ihm entfacht
  • befasst sich daraufhin mit Swami Rama Tirtha, Swami Vivekananda, Sankara, Jesus Christus und anderen, praktiziert täglich Yoga-Übungen wie Anahat Laya Yoga und Swara Sadhana sowie das Studium der heiligen Schriften
  • verläßt Malaysia1923, löst alle weltlichen Bindungen und begibt sich in Indien auf Pilgerreise
  • hat in Benares eine Vision von Lord Visvanath, besucht große Heilige wie Ramana Maharshi und viele Tempel
  • kommt am 8. Mai 1924 nach Rishikesh und trifft dort am 1. Juni 1924 seinen Guru Sri Swami Visvananda
  • wird von Swami Visvananda nach kurzem Gespräch in den Sannyasa-Orden eingeführt, sein neuer Name ist von da an Swami Sivananda Saraswati
  • meditiert die nächsten Jahre bis zu zwölf Stunden täglich, praktiziert extreme Tapas (Entwicklung von “spiritueller Hitze” durch Askesen/Entsagung) um den Geist zu beherrschen und hilft Bedürftigen mit Medizin, Behandlung und seiner Fürsorge
  • erreicht das Ende seines spirituellen Weges, das Nirvikalpa Samadhi nach Jahren intensiver Sadhana
  • gründet 1932 in Rishikesh den “Sivananda Ashram” und 1936 die “Divine Life Society”
  • seine freizügig verteilten spirituellen Schriften ziehen schnell einen ständigen Strom von Schülern an
  • ab1938 erscheint monatlich das Magazin “The Divine Life”
  • organisiert am 28. Dezember 1945 ein Treffen aller Weltreligionen und im Februar 1947 ein weiteres aller Sadhus
  • 1948 Gründung “Yoga-Vedanta Forest Academy”, für ein systematisches spirituelles Training aller Sadhakas (spirituell Strebende)
  • seine göttliche Botschaft strahlt durch seine Schriften, seine Gottverwirklichung und seinen Dienst an der Menschheit in die ganze Welt aus
  • es entstehen mehr als 300 Bücher und Magazine
  • seine Anhänger kommen aus allen Religionen und Kulturen der Welt, sein “Yoga der Synthese” führt zu einer harmonischen Entwicklung von “Hand, Herz und Geist”, d.h. Karma- , Bhakti- und Jnana-Yoga.
  • geht am 14. Juli 1963 in seiner Kutir im Sivananda Ashram ins Mahasamadhi ein

Swami Sivananda Texte

Gebete, Regeln, Anweisungen (Übertragung von Swami Brahmananda)

Alle auf www.prana-yoga.de veröffentlichten Texte und Übersetzungen von Swami Sivananda und der Divine Life Society unterliegen dem © Copyright “The Divine Life Trust Society” (Sivananda Ashram, Rishikesh, Indien).

Die 20 wichtigsten spirituellen Regeln von Swami Sivananda

  1.  Aufstehen: Stehe jeden Morgen um 4 Uhr (Indien) auf. Die Brahmamuhurta (“Göttliche Zeit” = ca. 2 h, ab 11/2 h vor Sonnenaufgang) ist äußerst vorteilhaft für die Meditation über Gott.
  2. Yogaübungen: Setze Dich zur Meditation für eine halbe Stunde mit dem Gesicht nach Norden oder Osten in den Padmasana (Lotussitz), Siddhasana (vollendete Stellung) oder in den Sukhasana (Schneidersitz). Erhöhe diese Zeit stufenweise auf drei Stunden. Mache Kopfstand und Schulterstand, um Enthaltsamkeit (Brahmacharya) und Gesundheit aufrecht zu erhalten. Mache regelmässig leichte physische Übungen wie Spazieren gehen usw. und praktiziere täglich zwanzig Runden einfaches Pranayama (Atemübungen).
  3. Japa (Mantrawiederholung): Wiederhole irgendein Mantra, wie z.B. das reine Om, oder Om Namo Narayanaya, Om Namah Shivaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Saravanabhavaya Namah, Sita Ram, Sri Ram, Hari Om, oder das Gayatri-Mantra, Deiner Neigung oder Geschmack entsprechend, von 108 bis zu 21.600 mal täglich.
  4. Disziplinierung der Ernährung: Ernähre Dich sattvig (rein). Verzichte auf Chillies, Tamarinde, Knoblauch, Zwiebeln, saure Lebensmittel, Öl, Senf und Asant (ein Gewürz, auch Teufelsdreck). Beachte Mässigung(Mithahara) in der Ernährung. Überlade den Magen nicht. Gib’ die Dinge, die der Geist am liebesten hat, für ein Jahr – an einem Tag, alle 14 Tage – auf. Nimm’ einfache Nahrung zu Dir. Milch und Früchte stärken die Konzentration. Betrachte Nahrung als eine Medizin, die Dir hilft, das Leben zu meistern. Essen nur aus Lust ist Sünde. Verzichte einen Monat lang auf Salz und Zucker. Du solltest in der Lage sein nur von Reis, Linsensuppe und Brot, ohne scharfe Gewürze zu leben. Nimm’ für die Linsensuppe kein extra Salz und für Tee, Kaffee oder Milch keinen zusätzlichen Zucker.
  5. Meditationsraum: Richte Dir nach Möglichkeit einen abschließbaren separaten Meditationsraum ein.
  6. Wohltätigkeit: Spende regelmässig jeden Monat oder sogar täglich, entsprechend Deinem Einkommen, ca. 6 Cent pro Euro.
  7. Studium (Svadhyaya): Studiere regelmässig in den heiligen Schriften, wie der Bhagavad Gita, dem Ramayana, Upanishaden, Yoga Vasistha, der Bibel, dem Koran , usw. für eine halbe bis volle Stunde täglich und verweile in Suddha Vichara (reiner Erforschung der Natur Brahmans).
  8. Brahmacharya (Zölibat): Bewahre die vitale Lebensenergie (Veerya), den männlichen Samen, sehr, sehr sorgfältig. Veerya ist Ausdruck bzw. die Manifestation Gottes – Vibhuti (eine Form in der sich die göttliche Macht offenbart). Veerya ist All-Macht. Veerya ist All-Reichtum und seiner Macht. Veerya ist die Essenz von Leben, Gedanke und Intelligenz.
  9. Gebete: Lerne einige Gebete, Lobpreisungen (Slokas) und Gebetsverse (Stotras) auswendig. Wiederhole sie, sobald Du Deine Sitzposition eingenommen hast, vor Japa (Mantrawiederholung) oder Meditation. Dies wird den Geist schnell erheben.
  10. Satsang: Suche so oft wie möglich Satsang (das Zusammensein mit Heiligen und Weisen / mit der Wahrheit). Gib’ schlechte Gesellschaft, Rauchen, Fleisch essen und alkoholische Getränke völlig auf. Entwickle keine schlechten Angewohnheiten.
  11. Fasten: Faste an Ekadasi (dem jeweils 11. Tag nach Voll- und Neumond) oder ernähre Dich an diesen Tagen nur von Milch und Obst.
  12. Japa Mala: Trage eine Japa Mala (Gebetskette aus 108 Perlen) um Deinen Hals, in Deiner Tasche oder lege Sie nachts unter Dein Kopfkissen.
  13. Mouna: Halte täglich für einige Stunden Mouna (Schweigegelübde).
  14. Sage die Wahrheit: Sage um jeden Preis die Wahrheit. Sprich wenig. Sprich liebevoll.
  15. Reduziere Deine Bedürfnisse: Hast Du vier Hemden, dann reduziere sie auf drei oder zwei. Führe ein glückliches, zufrieden-einfaches Leben. Vermeide unnötige Sorgen. Lebe einfach und denke hochherzig.
  16. Verletze niemanden: Verletze niemanden (Ahimsa Paramo Dharmah). Beherrsche Ärger durch Liebe, Kshama (Vergeben) und Daya (Mitgefühl).
  17. Hänge von niemandes Diensten ab: Mache Dich nicht von Dienern abhängig. Eigenständigkeit ist die höchste aller Tugenden.
  18. Selbstanalyse: Denke – bevor Du Dich schlafen legst – über die Fehler nach, die Du am Tage gemacht hast. Führe ein Tagebuch und ein Verzeichnis zur Selbsterziehung /-korrektur. Brüte nicht über vergangene Fehler.
  19. Erfülle Deine Pflichten: Denke daran, dass der Tod Dich jeden Moment ereilen kann. Versäume es niemals Deine Pflichten zu erfüllen. Sei gewissenhaft (Sadachara).
  20. Hingabe an Gott: Denke an Gott sobald Du aufwachst und bevor Du einschläfst. Unterwerfe Dich Gott völlig (Saranagati).

>>> Erläuterungen zu den einzelnen Regeln (von Swami Chidananda, auf englisch)

Zum Verständnis:
Dieser Text richtet sich in erster Linie an Mönche und Nonnen und soll ihnen Hilfe für ihren spirituellen Alltag sein. Die Regeln sind deshalb nicht unmittelbar auf Menschen übertragbar, die im normalen gesellschaftlichen Leben, mit einer beruflichen Tätigkeit stehen und eine Familie zu versorgen haben.

Passen Sie diese 20 wichtigen spirituellen Regeln an ihren normalen Alltag an und Sie werden so ebenfalls großen Nutzen daraus ziehen können.

Universal Prayer

0 Adorable Lord of mercy and love!
Salutations and prostrations unto Thee.
Thou art Satchidananda.
Thou art Omnipresent, Omnipotent and Omniscient.
Thou art the Indweller of all beings.
Grant us an understanding heart,
Equal vision, balanced mind,
Faith, devotion and wisdom.
Grant us inner spiritual strength
To resist temptations and to control the mind.
Free us from egoism, lust, greed, anger and hatred.
Fill our hearts with divine virtues.
Let us behold Thee in all these names and forms.
Let us serve Thee in all these names and forms.
Let us ever remember Thee.
Let us ever sing Thy glories.
Let Thy name be ever on our lips.
Let us abide in Thee for ever and ever.

 

Universales Gebet

Oh verehrungswürdiger Herr des Erbarmens und der Liebe!
Begrüßungen und Niederwerfungen vor Dir.
Du bist Satchidananada.
(absolutes Sein, Bewußtsein und Glückseligkeit)
Du bist Allgegenwärtig, Allmächtig und Allwissend.
Du bist der allen Wesen Inne-wohnende.
Gewähre uns ein verstehendes Herz,
Gleichmut in der Sichtweise, ein ausgeglichenes Gemüt,
Glauben, Hingabe und Weisheit.
Gewähre uns innere spirituelle Stärke,
Um Versuchungen zu widerstehen und den Geist zu beherrschen.
Befreie uns von Egoismus, Lust, Gier, Ärger und Hass.
Fülle unsere Herzen mit Göttlichen Tugenden.
Lass uns Dich sehen in all diesen Namen und Formen.
Lass uns Dir dienen in all diesen Namen und Formen.
Lass uns immer Deiner erinnern.
Lass uns immer Deine Herrlichkeit besingen.
Lass Deinen Namen immer auf unseren Lippen sein.
Lass uns in Dir wohnen für immer und ewig.


Om Santih Santih Santih!
Dies ist die Essence aller spirituellen Praktiken.
Dies wird Dich zu Moksha (Befreiung) führen.
Alle diese Niyamas oder spirituellen Regeln müssen strikt befolgt werden.
Du darfst mit dem Gemüt keine Nachsicht üben.